top of page

Mythos Olympia - nackte Sportler und nackte Trainer

2 Monate vor der Eröffnungsfeier in Toyko wühlen wir ein bisschen in der Geschichte der Olympischen Spiele. Sie begannen in Olympia, der Orakelstätte zu Ehren des Gottes Zeus auf der Halbinsel Peleponnes in Griechenland. Die ersten Spiele fanden 776 v. Chr. statt. Der Stadionlauf (1 Stadion = 192m) war der einzige Wettkampf. Erst später kamen andere Bewerbe, wie der Langstreckenlauf über 20 Stadien, der Vorläufer des heutigen Marathons, dazu. Ab den XVIII. Olympischen Spielen wurde der Fünfkampf ausgetragen (Speer, Diskus, Sprung, Lauf, Ringen) und zu einem Höhepunkt wurde die Schwerathletik mit Ringkampf, Faustkampf und Allkampf. Dabei ging es besonders brutal zu. Bis auf Beißen und in die Augen Bohren war alles erlaubt. Gekämpft wurde bis der Gegner aufgab, k.o. war oder starb.


Natürlich gab es auch schon damals Kampfrichter. Sie wurden 10 Monate vor Beginn der Spiele durch Los ermittelt und mussten sich einer gründlichen Ausbildung unterziehen. Die Fächer, die u.a. unterrichtet wurden: Unparteilichkeit, Fairness und Unbestechlichkeit!

Die Spiele in Olympia erlangten große Bedeutung, weil sich dort Politik, Sport, Kult, Weihehandlung und Wettstreit verbanden. Sie dienten als politisches Forum. Volk, Diplomaten und politische Vertreter aus allen Teilen der griechischen Welt kamen zusammen. Die Organisatoren garantierten eine heilige Waffenruhe, um für alle Beteiligten eine sichere An- und Abreise zu ermöglichen. Die Olympiasieger erhielten einen Olivenkranz als Siegespreis und lebenslangen Ruhm in ihrer Heimat.

Die gestählten, gebräunten und nackten Körper der Athleten und Trainer hatten nichts mit Schönheit oder Funktion zu tun. Dadurch sollten zwei soziale Schichten in der griechischen Welt, die Reichen und die Mittelklasse, zu einer Gruppe verschmolzen werden, weil „nackt sind alle gleich“. Diese Idee stammte allerdings von den Spartanern und grenzte gleichzeitig Arme aus. Integration war und ist Thema!

Nach ca. 600 Jahren wurden die Spiele der Antike eingestellt. Der Grund dafür war die offizielle Schließung des Heiligtums in Elis. Erst im 19. Jahrhundert nahm Pierre de Coubertin die Traditionen der antiken Olympischen Spiele wieder auf und begann sie in der heutigen Form zu entwicklen.

Und leider nein … unsere Athleten werden wir natürlich nicht nackt präsentieren ;-)


131 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Beitrag: Blog2 Post
bottom of page